By Beate Feyerabend on Freitag, 24. März 2017
Category: Medienprojekte

Filmworkshop für Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte

Filmworkshop für Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften zu dem Film „Invention of Trust"

Inhaltsangabe:
Das Unternehmen "b.good" hat seine Internet- und Handydaten gekauft und stellt ihm aufgrund seines digitalen Fußabdrucks ein Rating aus. Über seine persönlichen und beruflichen Fähigkeiten, über seine Beziehung. Nachdem er das Angebot ausschlägt das Rating gegen einen monatlichen Beitrag privat zu halten, entsteht schnell ein Flächenbrand. Der junge Gymnasiallehrer Michael Gewa bekommt eine rätselhafte Nachricht – Das findet sich in der Situation wieder, bei Freunden, Kollegen und Schülern, um seinen Ruf und das beschädigte Vertrauen in ihn zu kämpfen. Zusatzmaterial: Begleitmaterialien." (Inhaltsangabe, Frijus Verlag)

Im Verleih des Medienzentrums Frankfurt
DVD 4675750 | ca. 30 min f | D2016 — Invention of Trust
Zielgruppe: Allgemeinbildende Schule (7-10); Erwachsenenbildung

Anmerkungen zum Film und zum Begleitmaterial

Der Film ist ein Science Fiction Film, der eine Situation beschreibt, die von den heutigen technischen Möglichkeiten machbar und denkbar ist, deren konkrete Realisierung jedoch derzeit so nicht umgesetzt wird, da klare gesetzliche Regelungen eine solche öffentliche Nutzung von privaten Daten nicht zulässt.

Den Film in das Genre „Science Fiction" einzuordnen ist für den Zuschauer nicht auf Anhieb erkennbar und wird erst in der genauen Analyse der Inszenierung deutlich. In der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern zu diesem Film ist es daher sinnvoll, diese Einordnung im Laufe der Präsentationen der einzelnen Workshop-Gruppen vorzunehmen, falls die Schülerinnen und Schüler nicht selbst während ihrer Arbeit an den einzelnen Themenbereichen auf diesen Punkt zu sprechen kommen.
Der Film wurde als Abschlussarbeit der Hochschule für Film in München von Alex Schad gedreht und bietet durch seine Länge von 30 Minuten eine gute Möglichkeit im Unterricht eingesetzt werden zu können. Die Schule und die Situation von Lehrerinnen und Lehrer, sowie Schülerinnen und Schülern mit ihren Eltern spielt in dem Film eine zentrale Rolle und bietet damit einen konkreten Bezug zum Leben der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Das Begleitmaterial ist umfassend und gut recherchiert und kann auch in einem größeren unterrichtlichen Zusammenhang und fächerübergreifend verwendet werden.
Warum ein Spielfilm zum Thema „Zukunft der digitalen Gesellschaft"?
Der Umgang mit digitalen Medien ist sowohl für Schülerinnen und Schüler bereits in der Grundschule, als auch für die meisten Lehrerinnen und Lehrer ein selbstverständlicher Teil ihres Alltags. Obwohl in den Medien, ob Zeitung, Radio, Fernsehen und Internet, umfassend und immer wieder auf die Möglichkeiten, aber auch die Risiken der Nutzung von digitalen Medien wie Internet, mobile Endgeräte etc. informiert wird, sieht jeder Einzelne häufig die Auswirkungen des eigenen Umgangs als eher unspektakulär an. Nach dem Motto: „Ich habe doch nichts zu verbergen" wird die Möglichkeit des Zugriffs auf die eigene Privatsphäre als nicht so gravierend empfunden. Der Fall von Edward Snowden und seinen Veröffentlichungen hat uns aufhorchen lassen und doch scheint all das nur in weiter Ferne von Bedeutung zu sein.
Der Spielfilm „Invention of Trust" bietet die Möglichkeit, sich dem Thema über einen sowohl emotionalen, als auch kognitivem Zugang zu nähern, ohne sich dabei in Übertreibungen zu verlieren, die eine nötige Distanz zum Geschehen unmöglich machen würden. Der Film spricht die Thematik im Bereich der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler, aber auch der Lehrerinnen und Lehrer an und macht damit eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Bezug dazu möglich.


Vorschlag für den Ablauf des Filmworkshops

14.00 Uhr Begrüßung
14:15 Uhr Film „Invention of Trust"
14:45 Uhr Pause
15:00 Uhr Was haben wir gesehen? - 8 Vorschläge für Arbeitsgruppen zu dem Film
15:30 Uhr Zusammentragen und Austausch der Ergebnisse aus den Gruppen im Plenum
16:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Material: Hierbei kann über ein Laptop und den Beamer eine zeitgleiche „Mitschrift" der Ergebnisse erstellt werden, die die Schülerinnen und Schüler im Anschluss ausgedruckt mitnehmen können.


Arbeitsmaterial

Gruppe 1
Frage: Was gefällt mir, was gefällt mir nicht
und warum.

Aufgabe: Kurze Notizen zu den ersten Eindrücken
des Films.

Material: Pinnwand für die Notizen



Gruppe 2
Frage: Haben die Themen des Films etwas mit mir zu tun?

Aufgabe: Kleingruppengespräch zu den Themen, die
in dem Film behandelt werden.

Material: Flipchart für die Zusammenfassung



Gruppe 3
Statement: „Ich muss jetzt erst mal nachdenken."

Möglichkeit zum Rausgehen allein oder zu zweit.

Wenn gewünscht, kurzes Statement zu den Gedanken.



Gruppe 4
Statement: „Da fällt mir nichts ein."

Aufgabe: Möglichkeit anhand des Zusatzmaterials zum Film (z.B. Filmstils) zu eigenen Gedanken und Assoziationen zu kommen.

Material: Laptop zur Sichtung des Begleitmaterials

Gruppe 5
Frage: Was ist für mich öffentlich und was ist privat und welche
Rolle spielt das in dem Film?

Aufgabe: Möglichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig zu dem Thema interviewen. Facebook Account von 2 Schülerinnen oder Schülern anschauen auf die Fragen nach öffentlich und privat.

Material: Audio-Aufnahmegerät oder schriftliche Aufnahme des Interviews


Gruppe 6
Frage: Wie würde ich mich in folgenden Rollen fühlen:
Michael, der Rektor der Schule, der Freund, die Freundin, der Schüler,
der Vater?

Aufgabe: Möglichkeit zum Gespräch in der Gruppe mit verteilten Rollen.

Material: I-Pad oder Kamera, Flipchart für Notizen zu den Rollen


Gruppe 7
Frage: Jeder hat ein Recht auf Privatsphäre.
Wie kann dieses Recht in einer digitalen Welt geschützt werden?

Aufgabe: Die Gruppe überlegt gemeinsam, was für sie Privatsphäre bedeutet und wie sie, ihrer Meinung nach, geschützt werden kann.

Material: Die Überlegungen werden auf einem Plakat gesammelt und für Dritte verständlich formuliert.


Gruppe 8
Diese Gruppe ist eine offene Gruppe für die, je nach dem
wie die direkte Reaktion der Schülerinnen und Schüler
in der Pause nach dem Film ist, entschieden werden kann,
was noch wichtig wäre.

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