Das Hessische Privatrundfunkgesetz (HPRG) ist Grundlage der Arbeit der Medienprojektzentren Offener Kanal (MOK) in Hessen. Dieses Gesetz läuft Ende des Jahres aus und wird derzeit novelliert. Ab 2023 soll das neue Hessische Gesetz über Privatrundfunk und neue Medien (HPMG) gelten. Die umfangreichsten Änderungen im Vergleich zum geltenden HPRG sieht der derzeitige Entwurf bei den Offenen Kanälen und Medienprojektzentren vor (§§ 27, 28). Die Medienanstalt Hessen (LPR Hessen) soll nur noch eine Einrichtung in Form eines Medienprojektzentrums in eigener Trägerschaft betreiben dürfen. Alle übrigen derzeitigen MOK sollen in privatrechtliche Trägerschaft überführt und ab 2028 nur noch mit 60 Prozent des bisherigen Umfangs gefördert werden.
Seit 20 Jahren arbeiten das Medienzentrum Frankfurt e.V. und der MOK Rhein-Main an vielen Stellen in Kooperation, aber auch in einem großen Teil der Aufgaben und Projekte der beiden Institutionen an ähnlichen und ergänzenden Themen in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet:
- Der MOK Rhein-Main begleitet seit vielen Jahren die visionale, das größte hessische Kinder- und JugendMedienFestival, vor allem mit einer umfassenden Dokumentation der drei Tage des Festivals im Gallus Theater in Frankfurt.
- Darüber hinaus ist der MOK Rhein-Main seit Jahren Mitglied im AK Medien Rhein-Main ein Zusammenschluss von Medienpädagoginnen und Medienpädagogen aus dem Rhein-Main-Gebiet, ein regelmäßiger Ort des Austauschs, der Diskussion über neue Entwicklungen im Bereich der Medienpädagogik und Planungsort für neue Ideen für Projekte in den Aufgabengebieten der teilnehmenden Einrichtungen.
- Das MOK Rhein-Main ist im Bereich der schulischen Projekte und der Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern, sowie Schülerinnen und Schülern eine unverzichtbare und erweiternde Ergänzung der Arbeit des Medienzentrums Frankfurt, dessen Fokus im Bereich des Verleihs von Medien und Technik sowie der Fortbildung von Lehrkräften aus Frankfurter Schulen liegt. Das Medienzentrum verweist seit vielen Jahren Anfragen zur Unterstützung von medienpädagogischen Projekten von Lehrerinnen und Lehrern aus Frankfurt an das MOK Rhein-Main. Vor allem für Schulen, deren Budget die Finanzierung von freien Medienpädagoginnen und Medienpädagogen nicht zu lässt, ist das MOK Rhein-Main mit seinen professionellen Ressourcen und seiner langjährigen Erfahrung eine unverzichtbare Adresse zur Umsetzung ihrer medienpädagogischen Projektideen im Schulalltag.
- Das MOK Rhein-Main unterstützt zudem das Medienzentrum Frankfurt bei der Veröffentlichung seiner Erklärvideos und Lernvideos im Sendeprogramm und auf der Plattform Mediathek-Hessen.de. Hierdurch können alle Menschen, ohne Dienste wie etwa Youtube o.ä. nutzen zu müssen, auf unsere Materialien, Hilfestellungen und Erklärvideos zurückgreifen. Dies könnten wir in dieser Form ohne die Kooperation mit dem MOK Rhein-Main nicht anbieten.
Die deutsche Medienlandschaft, sowohl im Bereich der privaten Anbieter, aber auch der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, steht unter einem großen Druck in Bezug auf die Nutzerzahlen und vor allem bei den privaten Anbietern, unter einem großen Druck des finanziellen Ertrages, der über die Werbeeinnahmen und die Käufe der Nutzerinnen und Nutzer eingebracht werden muss. Bildung und an dieser Stelle vor allem Medienbildung für Kinder und Jugendliche sowie Pädagoginnen und Pädagogen muss aber ohne großen finanziellen und inhaltlichen Druck von außen möglich sein. Zur Demokratiebildung gehört gerade jetzt die Möglichkeit der Medienbildung in geförderten Institutionen und Einrichtungen, lebenslanges Lernen mit einer möglichst großen Bandbreite von Themen für alle zu ermöglichen. Dafür steht das MOK Rhein-Main mit dem gesamten Spektrum seiner erfolgreichen jahrelangen Arbeit.
Deshalb setzen wir uns für den Erhalt der MOK Hessen und aufgrund der zahlreichen Kooperationsbezüge vor allem für den Erhalt des MOK Rhein-Main ein.
Ihr Medienzentrum Frankfurt e.V.
Wenn Sie sich dieser Position anschließen wollen, können Sie beispielsweise diese Online-Petition zeichnen: